Lachak Toranj design Persian rug, central medallion and corner motifs

Das Lachak-Toranj-Motiv in Teppichen: Ein Symbol künstlerischer und kultureller Harmonie

Inhaltsverzeichnis

Was ist Lachak Toranj?

Das Lachak-Toranj-Muster ist eines der ikonischsten und beständigsten Elemente traditioneller Perserteppiche. Mit einem zentralen Medaillon (Toranj), ergänzt durch Viertelmedaillon-Motive (Lachak) in jeder der vier Ecken, verkörpert dieses Design die persischen Ideale von Symmetrie, Einheit und ästhetischer Ausgewogenheit. Ausgehend von spirituellen und geometrischen Prinzipien verbindet es natürliche florale Formen mit architektonischer Präzision.

Bei vielen klassischen Teppichen, insbesondere aus der Safawidenzeit, ist der Lachak reich mit Arabesken und Palmetten verziert. Dies steigert nicht nur die ästhetische Wirkung des Teppichs, sondern stellt auch die persische Kunstphilosophie der Einheit in der Vielfalt dar. Das Lachak-Toranj-Muster (Eckmedaillon) ist nach wie vor ein Kennzeichen zeitloser Schönheit in der persischen Teppichkunst.

Persische Teppiche, darunter auch solche mit Lachak-Motiven, sind tief im kulturellen und künstlerischen Erbe Irans verwurzelt. Ihre Ursprünge reichen Jahrtausende zurück. Im Laufe der Geschichte haben iranische Weber die Kunst der Teppichknüpfung über verschiedene Regionen und Dynastien hinweg bewahrt und verfeinert.

Diese Teppiche dienten nicht nur als Dekoration, sondern auch als kulturelle Symbole und erzählten durch Muster und Farben Geschichten. Jede Region im Iran entwickelte ihren eigenen Stil, doch ihre Eleganz und Qualität wurden allgemein geschätzt.

Timuridische Wurzeln und safawidische Blütezeit

Die Ursprünge des Lachak-Toranj-Musters reichen bis in die Timuridenzeit (15. Jahrhundert) zurück, eine Zeit bedeutender künstlerischer Innovationen in Persien. Erst während der Safawiden-Dynastie (16. bis 18. Jahrhundert) – insbesondere unter Schah Abbas I. – etablierte sich dieses Motiv endgültig und verbreitete sich. Die Safawidenzeit gilt als das goldene Zeitalter der persischen Kunst, insbesondere der Teppichweberei, in dem viele klassische Designs formalisiert und zu neuen künstlerischen Höhen erhoben wurden.

Symbolik und spirituelle Geometrie

Das Toranj (Medaillon), typischerweise in der Mitte des Teppichs platziert, symbolisiert oft die Sonne, ein göttliches Element oder ein spirituelles Zentrum. Die Lachak-Elemente – Viertelmedaillons in jeder der vier Ecken – bilden einen visuellen Rahmen, der das zentrale Medaillon widerspiegelt und der Komposition Harmonie und Ausgewogenheit verleiht. Diese Symmetrie spiegelt traditionelle persische Ideale von Ordnung, Einheit und Schönheit wider.

Von persischen Palästen zu europäischen Hallen

Das Design des Lachak Toranj wurde stark von der islamischen Buchmalerei und persischen Architekturelementen , insbesondere Kuppeldecken und kunstvollen Fliesenarbeiten, beeinflusst. Seine Struktur spiegelt die Anlage persischer Gärten (Chahar Bagh) wider, in denen ein zentrales Element von ausgewogenen, symmetrischen Abschnitten umgeben ist.

Dieses Design erfreute sich schnell großer Beliebtheit an königlichen Höfen und bei aristokratischen Mäzenen, insbesondere aufgrund seiner Eleganz und spirituellen Symbolik. Viele Safawiden-Teppiche mit diesem Motiv wurden nach Europa exportiert, wo sie hoch geschätzt und oft als Symbol für Reichtum und Kultiviertheit präsentiert wurden.

Saruq-Teppich

Ein luxuriöser und authentischer Perserteppich aus Saruk-Arak, einer der berühmtesten und traditionsreichsten Teppichwebereiregionen Irans. Dieses exquisite Stück ist ein wahres Beispiel traditioneller Handwerkskunst. Sarough-Teppiche werden weltweit für ihre detailreichen und langlebigen Teppiche geschätzt und sind bei Sammlern und Liebhabern edler Textilien begehrt.

Dieses Stück ist ein Beispiel für den Grundriss des Lachak Toranj mit seinem zentralen Medaillon und den harmonisierenden Eckmotiven – charakteristische Merkmale des klassischen persischen Designs.

Vor dem tiefroten Hintergrund, bekannt als Laki, strahlt der Teppich Wärme und Majestät aus. Dieser satte Rotton, der oft mit der klassischen persischen Ästhetik assoziiert wird, unterstreicht die Komplexität der floralen und arabesken Motive, die sich anmutig über das gesamte Feld ziehen.

Der mit größter Präzision handgeknüpfte Teppich weist eine Knotendichte von ca. 50 Raj auf, was den hohen Detailreichtum und die Klarheit der Muster widerspiegelt. Diese geringe Knotendichte sorgt nicht nur für optische Raffinesse, sondern trägt auch zur Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit des Teppichs bei.

Die Oberfläche aus weicher, hochwertiger Naturwolle fühlt sich unter den Füßen plüschig und luxuriös an, während die robuste Baumwollunterlage für Stabilität und Struktur sorgt. Diese Materialkombination sorgt für Komfort und Langlebigkeit.

Die Ränder des Teppichs sind mit kunstvollen Blumenbändern verziert, die die Motive des zentralen Medaillons aufgreifen und den Blick nach innen lenken. Dezente Farbvariationen in Blau-, Creme- und zarten Grüntönen verleihen der Gesamtkomposition Tiefe und Raffinesse.

Jedes Element dieses Stücks – von der sorgfältigen Auswahl der Farben und Garne bis hin zur meisterhaften Webkunst – erzählt eine Geschichte von Tradition, Können und Hingabe an das Handwerk. Es ist mehr als nur ein Bodenbelag; es ist ein Kunstwerk, das Geschichte, Eleganz und kulturellen Reichtum in jeden Raum bringt.

Saruq-Teppich mit Toranj-Muster

Ghom-Teppiche

Bei Ghom-Teppichen sind die Lachak (Eckmotive) oft kunstvoll geschwungen und detailreich gestaltet. Sie spiegeln das zentrale Toranj (Medaillon) in Form und Farbe wider oder ergänzen es. Im Gegensatz zu eher stammesbezogenen oder rustikalen Interpretationen aus anderen Regionen sind die Ghom-Lachak-Motive mit äußerster Feinheit ausgeführt und wirken oft wie Blüten oder geschwungene Arabesken, die von jeder Ecke ausgehen.

Das zentrale Medaillon von Ghom-Teppichen ist meist symmetrisch und lotusförmig oder oval, umgeben von strahlenförmigen Ranken, Palmetten und feinen Ranken. Das gesamte Feld ist mit dichten floralen oder Islimi-Mustern gefüllt, die dem Teppich eine fast wandteppichartige Textur und Fülle verleihen.

Khorasan-Teppiche

Dieser authentische, handgewebte Perserteppich mit dem traditionellen „Raaz“-Muster ist ein herausragendes Beispiel für die Webkunst der Khorasan-Region. Das „Raaz“-Muster verbindet meisterhaft geometrische und florale Elemente in einzigartiger Harmonie und Ausgewogenheit. Das Herzstück des Teppichs bildet ein markantes zentrales Medaillon (Toranj), ergänzt durch Viertelmedaillons (Lachak) in allen vier Ecken, wodurch eine symmetrische und harmonische Komposition entsteht. Die Farbpalette – mit satten Lapisblau-, Purpur-, Creme- und Dunkelgrüntönen – spiegelt die traditionelle Ästhetik der Khorasan-Handwerkskunst und das raffinierte künstlerische Feingefühl ihrer Weber wider.

Der Teppich ist aus feinster Korkwolle gewebt, die für ihre Weichheit und Strapazierfähigkeit bekannt ist. Akzente aus Naturseide sind aufwendig in das Design eingearbeitet, verleihen ihm einen zarten Glanz und heben die künstlerische Qualität des Teppichs hervor. Die Verwendung von Seide im zentralen Medaillon und den markanten Motiven verstärkt die optische Tiefe, insbesondere bei Lichteinfall. Die rein seidene Kette (Grundfäden) unterstreicht die hohe Qualität und den künstlerischen Wert dieses Teppichs.

Die einschüssige Konstruktion macht diesen Teppich leichter als doppelschüssige und eignet sich daher nicht nur für den Boden in besonderen Räumen, sondern auch als dekoratives Wandstück. Die einschüssige Struktur unterstreicht zudem die Klarheit der Muster und verleiht dem Teppich eine besonders weiche Textur. Dank seines brandneuen, unbenutzten Zustands ist dieser Teppich nicht nur ein dekoratives und funktionales Objekt, sondern auch eine wertvolle Investition in das reiche Erbe authentischer persischer Handwerkskunst.

Khorasan Seidenteppich mit Toranj-Muster

Jowsan-Teppiche

Das Lachak-Toranj -Design der handgewebten Teppiche aus Jowzan, Hamadan , stellt eine rustikale und doch fesselnde Interpretation eines klassischen persischen Motivs dar. Jowzan ist ein Dorf in der Provinz Hamadan im Westen des Iran, das für die Herstellung langlebiger und charaktervoller Stammes- und Dorfteppiche mit starker regionaler Identität bekannt ist.

Bei Jowzan-Teppichen sind die Lachak-Motive – die Eckverzierungen – oft kräftiger und geometrischer als die hochverfeinerten Versionen, die man in städtischen Zentren wie Ghom oder Isfahan sieht. Sie können als stilisierte Blumenformen, eckige Medaillonfragmente oder vereinfachte Rankenmuster erscheinen und dienen dazu, das dominantere zentrale Toranj (Medaillon) einzurahmen und auszugleichen.

Im Gegensatz zu urbanen Meisterwerken mit ultrafeinen Knoten sind Jowzan-Teppiche grob bis mittelstark geknüpft – oft mit 30–40 Raj –, was ihnen eine strukturiertere, fühlbarere Oberfläche verleiht. Diese gröbere Webart ist kein Nachteil, sondern ein Zeichen für die Authentizität und Langlebigkeit des Dorfes.

Jowzan-Teppiche bestehen meist aus handgesponnenem Wollflor auf einem Baumwoll- oder Wollgrund . Sie sind für ihre Widerstandsfähigkeit bekannt und eignen sich gut für den täglichen Gebrauch. Die verwendete Wolle ist oft lokal, dick und leicht glänzend, was dem Teppich seine robuste Haptik verleiht.

Jowsan-Teppich mit Toranj-Muster

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Design von Lachak Toranj nicht nur die Seele der persischen Teppichweberei darstellt, sondern auch einen zeitlosen Dialog zwischen Kunst, Kultur und Spiritualität – der über Jahrhunderte hinweg in jeden Faden eingewoben ist.

Wenn Ihnen das Lernen über das Lachak-Toranj-Design gefallen hat oder Sie diesen Artikel hilfreich fanden, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie sich kurz die Zeit nehmen würden, uns eine Bewertung zu hinterlassen – Ihr Feedback hilft uns, die Schönheit persischer Kunst auch weiterhin mit der Welt zu teilen.

Zurück zum Blog

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.